Schafe vor einer PV-Anlage
Espen Beck Korneliussen/IStock

Biodiversität und Photovoltaikanlagen

Freiflächen-Solarparks im Einklang mit der Natur

Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es Energie aus erneuerbaren Quellen. Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Der aktuelle Beitrag der „Erneuerbaren“ am deutschen Energiemix beträgt inzwischen immerhin fast 50 Prozent. Die Bedeutung von Solar-, Wind und Wasserkraft ist also unbestritten.

Es gibt aber auch eine Kehrseite: Mit zunehmendem Ausbau der Erzeugungskapazitäten stellt sich heute vermehrt die Frage nach der optimalen Nutzung freier Flächen.

Erneuerbare Energie aus naturverträglichen Solarparks

Eine Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) hat sich intensiver mit den Synergieeffekten zwischen der Nutzung freier Flächen für Solarparks und dem Erhalt der dortigen Tier- und Pflanzenwelt beschäftigt.

Das Ergebnis: Solarparks können mehr als nur saubere Energie erzeugen. Sie bieten auch einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, die dort vor äußeren Einflüssen geschützt werden.

Solarparks fördern Biodiversität

Gewinn für die biologische Vielfalt

Die stetig wachsende Weltbevölkerung, das hohe Maß an Ressourcenverbrauch, die Umweltverschmutzung und der Klimawandel bedrohen zunehmend die biologische Vielfalt unserer Erde.

Eine verantwortungsvolle Planung und die Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen beim Bau von Photovoltaikanlagen können einen positiven Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten. Je nach Region können diese Maßnahmen unterschiedlich sinnvoll sein.

Hier stellen wir die wesentlichen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität vor.

Für detaillierte Informationen fahren Sie mit der Maus über die einzelnen Stationen.

Grafische Übersicht über die Biodiversität der TEAG Solar
Drehen Sie bitte Ihr Smartphone in das Querformat, um weitere Informationen zu den einzelnen Position zu erhalten...

Identifikation geeigneter Flächen

Werden versiegelte oder vorbelastete Flächen für die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage gewählt, besteht hohes Potenzial für die ökologische Aufwertung der Fläche.

Integration in das Landschaftsbild

Hecken, Blühstreifen oder Sträucher fördern den Vegetationsbestand und dienen gleichzeitig als Nahrungsquelle, Rückzugsort und Durchgangsbiotope.

Ökologische und vorausschauende Bauplanung

Vermeidung starker Eingriffe während der Bauphase, um Schäden durch Lärm und Erschütterungen im Naturhaushalt zu minimieren.

Feuchtbiotope

Der Erhalt von bestehenden und die Schaffung neuer Biotopstrukturen fördert die Artenvielfalt und schützt bereits vorhandene Populationen. Dazu gehört das Anlegen von Tümpeln, Teichen oder Weihern im Randbereich der Projektfläche.

Trockenbiotope

Auch trockene Biotope aus Steinen und Totholz bieten Pflanzen und Tieren, wie zum Beispiel Eidechsen, neue Lebensräume.

Umzäunung und Wanderkorridore

Von der Umzäunung mit Mindestabstand vom Boden profitieren Kleinsäuger, Laufvögel und Niederwild. Querungshilfen für Großsäuger sorgen dafür, dass benachbarte Ökosysteme intakt bleiben. Gleichzeitig wird die Anlage vor Vandalismus geschützt.

Abstand zwischen den Modulreihen

Durch den Einsatz leistungsstärkerer Module können die Abstände zwischen den Modultischen vergrößert werden. Der Lichteinfall auf die Bodenoberfläche wird zu Gunsten der Biodiversität maximiert.

Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten

Der Einsatz von Nisthilfen, abhängig von lokalen Gegebenheiten, unterstützt nachhaltig die Populationen unterschiedlicher Spezies.

Ökologisch orientierte Pflegekonzepte

Das Mähen der Flächen ist angepasst an den Standort und mit so wenig Eingriff in die Natur wie möglich durchzuführen. Eine Möglichkeit ist die Beweidung der Fläche durch Schafe.

Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel

Flächen erholen sich dadurch von der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Nährstoffe werden langfristig wieder zugeführt.

Ökologische Begleitung

Eine gezielte Beobachtung und Erfolgskontrollen der Maßnahmen hilft, den Entwicklungszustand der Fläche zu dokumentieren. Dies bezieht sich etwa auf das Auftreten von Tierarten und deren Populationsdichten und auf sogenannte “Zeigerpflanzen“, die einen Hinweis auf die Qualität des Bodens geben.

Einblick in unser Freiflächen-Projekt Birkigt

Wir als TEAG Solar stellen uns ebenfalls die Frage, wie wir die für eine Energiewende benötigten Photovoltaikflächen so gestalten können, dass Umweltaspekte stärker berücksichtigt werden.

In Birkigt wollen wir die ökologischen Chancen eines Solarparks untersuchen und verschiedene Maßnahmen auf ihre Eignung testen. Als Partner haben wir uns das Natura 2000-Netzwerk ins Boot geholt, das uns nicht nur hinsichtlich geeigneter Maßnahmen berät, sondern die Anlage auch langfristig im Blick behalten und Veränderungen dokumentieren wird. 

Durch die Umsetzung der biodiversitätsfördernder Ausgleichsmaßnahmen entsteht nicht nur ein Mehrwert für die Fläche selbst. Es entwickelt sich auch ein positiver Dialog mit Gemeinden und Anwohnern, der auf lange Sicht die Akzeptanz von Solaranlagen fördert.

Das 1,3 Hektar große Gelände nahe Saalfeld wurde jahrelang intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Die Böden sind durch die Monokulturen und den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden ausgelaugt.

Unsere Maßnahmen:

  • Etwa 10% der Gesamtfläche werden als Ausgleichsfläche gestaltet. Hier werden u.a. neue heimische Bäume gepflanzt und bestehende Hecken gepflegt und ergänzt. Sie dienen als Habitat für Brutvögel, unterstützen Fledermäuse bei der Navigation und bilden einen natürlichen Sichtschutz.
     
  • Auf weiteren 15% der Fläche entstehen Blühstreifen und Grünlandareale unter Verwendung regionaler Saatgutmischungen, die nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Das hat den Vorteil, dass das Gras länger als auf üblichem Ackerland stehen bleibt. Der so entstehende Hummus erhöht die Boden- und die Grundwasserqualität.
     
  • Die Errichtung von Totholzhaufen, die als Trockenbiotop Insekten und kleineren Kriechtieren Schutz und Rückzugsmöglichkeiten bieten.
     
  • Die Bauarbeiten und auch die fortlaufende Grünpflege werden an vorgegebene Vegetationsperioden angepasst. So werden z.B. keine Tiere während der Brutzeit gestört.
     
  • Die Einzäunung des Geländes bietet nicht nur Schutz vor Diebstahl. Bedrohte Pflanzenarten und niedrige Tierpopulationen werden auf dem Solarparkgelände geschützt und können sich frei entfalten. Für kleine Tiere wird der Zaun einen Freiraum von ca. 20 cm über dem Boden bieten, sodass Wanderbewegungen nicht gestört werden.

Gestalten Sie die Energiewende!

Sie sind Eigentümer einer Fläche, die für die Erzeugung von Solarstrom infrage kommt? Dann nutzen Sie unsere Erfahrung und die Sicherheit der kommunalen TEAG-Gruppe und treiben Sie gemeinsam mit uns die Energiewende in Thüringen voran.

  • PV-Freifläche
    TEAG Solar

    Kennzahlen zum Solarpark Birkigt

    • 13.120 m² Grundfläche
    • 1,975 MWp Leistung
    • 1.902.761 kWh Erzeugung pro Jahr
    • CO2 Einsparung: 896.849 kg/Jahr
    • Baustart: Juni 2024
Eine Frau mit dunklen Haare spricht mit einer anderen Person

Freiflächen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen

„Die Intention ist, dass wir der Fläche ein Stück weit Natur zurückgeben. Nach langjährigem landwirtschaftlichem Ackerbau mit Monokulturen ist auf der Fläche keine Biodiversität mehr vorhanden. Mit den Biodiversitäts-Maßnahmen ermöglichen wir Pflanzen und Tieren sukzessive wiederzukehren.“

Projektleiterin Laura Hinsching

Standards für umweltfreundliche Stromerzeugung

Um den ökologischen Erfolg unseres Pilotprojekts in Birkigt messbar zu machen, werden wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern den aktuellen Zustand von Flora und Fauna dokumentieren. Unser Ziel ist es, gewisse Standards für unsere künftigen Photovoltaik-Projekte zu entwickeln – ganz unabhängig von behördlichen Auflagen. Dieser Ansatz bietet eine Win-Win-Situation für saubere Energie, Landwirtschaft und Naturschutz und ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende.

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